: Das Publikum will Zumutung
■ Hamburg Oper stellte die nächste Spielzeit, die neuen Preise und zukünftige Projekte vor
stellte die nächste Spielzeit, die neuen Preise und zukünftige Projekte vor
Auch in der kommenden, der letzten von Umbauten beeinträchtigten Spielzeit der Hamburg Oper möchte das Dreigespann aus Intendant Peter Ruzicka, Generalmusikdirektor Gerd Albrecht und Ballettchef John Neumeier seine eigenwillige Handschrift fortschreiben. Denn, so Albrecht bei der Vorstellung der nächsten Saison, es sei der Stil des Hauses, daß man dem Publikum viel zumute, und „das Publikum will das auch“. Neben dem „Ring“-Abschluß mit Götterdämmerung (Premiere 16.10.) und anschließenden Blockaufführungen des gesamten Zyklus', wird Lortzingers Wildschütz für das Repertoire von Winfried Bauernfeind neu inszeniert (5.12.). Einen besonderen Schwerpunkt für 93/94 bildet die Musik Hans Werner Henzes. Ruth Berghaus inszeniert „sein wichtigstes Werk“ (Ruzicka) Die Bassariden (20.2.94), und Neumeier choreografiert sein Ballett Undine (5.6.94). Regie-Dauerbrenner Harry Kupfer inszeniert die vierte Opernpremiere, Mussorgskis Chowanschtschina (8.5.94). Eröffnet wird auch die nächste Spielzeit mit einer konzertanten Aufführung, nämlich Gounods Roméo et Juliette unter der musikalischen Leitung von Ulf Schirmer (31.8.). Mit einem Ballett unter dem Arbeitstitel Ravel Rhapsodisch (16.1.94) ist der Premierenfahrplan komplett. Neueinstudierungen wird es von Beethovens Fidelio (Regie: Peter Palitzsch) und Händels Belsazar (Regie: Harry Kupfer) geben.
Auch auf die folgenden drei Spielzeiten wurde bereits jetzt vorausgeschaut. Uraufführungen von Alfred Schnittkes Faust (Regie wahrscheinlich Claus Peymann), Rolf Liebermanns Freispruch für Medea (Regie: Ruth Berghaus), Alexanders Zemlinskys Der König Kandaules (Regie: Günter Krämer) und Helmut Lachenmanns seit elf Jahren in Auftrag gegebenes Mädchen mit den Schwefelhölzern sind bis zum Vertragsende von Albrecht/Ruzicka noch fest eingeplant.
Abschließend legte Ruzicka die neuen Preiskategorien (von 5 bis 260 Mark) vor, die eine Erhöhung um 13 Prozent bei Beibehaltung von 264 Plätzen unter 20 Mark beinhalten. Außerdem wurde eine „gerechtere“ Platzgruppenstruktur veröffentlicht. tlb
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