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Nordkorea kündigt Atomwaffensperrvertrag

■ Südkorea und Japan reagieren scharf

Tokio/Seoul/Wien (AFP) – Das kommunistische Nordkorea, das nach Einschätzung von Geheimdiensten am Bau der Atombombe arbeitet, hat gestern als erster Staat der Welt seinen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag erklärt. Die Regierung sprach von einer „Maßnahme zur Selbstverteidigung“ und begründete den Schritt mit den derzeitigen gemeinsamen Manövern der USA und Südkorea und Meinungsverschiedenheiten mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO). Sie warnte den UN-Sicherheitsrat vor der Verabschiedung „kollektiver Sanktionen“ gegen Nordkorea. Dies könne zu „Konfrontation“ oder „Krieg“ führen. Nordkorea war dem Atomwaffensperrvertrag 1985 beigetreten. Der Vertrag räumt den Unterzeichnerstaaten eine dreimonatige Kündigungsfrist ein.

In ersten Reaktionen zeigten sich die Nachbarstaaten höchst besorgt. Südkoreas Kabinett trat zu einer Krisensitzung zusammen. Ein Regierungssprecher sagte, es sei „ein Fall für den UNO-Sicherheitsrat“. Japans Außenminister Michio Watanabe kündigte an, Japan werde mit Südkorea und den USA zusammenarbeiten, um Nordkorea zum Einlenken zu bewegen. Nordkorea wiederum beschuldigte Japan, selber Atombomben zu bauen. Seiten 9 und 10

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