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Die Angst vorm Sturz im Koalitionskabinett

Mißmutig dreinschauend stellten sie sich gestern der Presse, die drei Ampelspitzen. Da nützte es auch nichts, wenn Klaus Wedemeier eine „Aufbruchstimmung“ beschwor. Das Geschäft des Kompromissemachen scheint allen Beteiligten zunehmend schwerzufallen. Die Grünen legen von Umfrage zu Umfrage zu, nur scheinen sie es nicht zu merken: Sie seien der Fußabtreter der Koalition, hieß es in der vergangenen Woche aus tiefster Grüner Seele. Die Grünen — setzen nichts durch, meinen sie! Gewinnen aber trotzdem!

Claus Jäger versucht nach Kräften, gute Laune zu verbreiten: Mit der FDP sei alles Primaprima. Nur abnehmen will ihm das keiner. Im Gewerbeflächenstreit wird die argumentative Kurzatmigkeit des Wirtschaftsressorts langsam sichtbar, es grummelt in der FDP-Fraktion. Aber mit dem Ausstieg drohen will auch niemand. Und die SPD weiß nicht erst seit Hessen überhaupt nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Inhaltliche begründete politische Kompromisse fallen da ziemlich schwer, wenn niemand mehr zu sagen weiß, welche Entscheidung mit mehr Gewicht nach unten ziehen würde - und nur die Angst regiert. Jochen Grabler

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