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Kein Ende bei Mielke

■ Suche nach dem dritten Schützen

Berlin (dpa) – Die Verteidigung von Erich Mielke hat im Prozeß um den doppelten Polizistenmord auf dem Berliner Bülowplatz 1931 gestern weitere Beweisanträge angekündigt. Damit solle geklärt werden, ob bei dem Mielke zur Last gelegten Anschlag auf die beiden Beamten Paul Anlauf und Franz Lenck ein weiterer Schütze beteiligt war.

Mielke-Verteidiger Stefan König verwies darauf, daß unmittelbar nach dem Anschlag ein weiterer Polizist davon gesprochen habe, daß drei Männer Schüsse abgegeben hätten. Bislang war in dem seit Februar 1992 laufenden Prozeß nur die Frage gestellt worden, ob Mielke und dessen Mitgenosse Erich Ziemer die Täter gewesen seien. Würde ermittelt werden können, daß ein dritter Schütze beteiligt war, erschienen die Lebensläufe Mielkes in einem anderen Licht. Darin hatte der ehemalige Stasi-Chef unter anderem behauptet, er und ein anderer Genosse hätten die Sache auf dem Bülowplatz erledigt.

Bis zum nächsten Verhandlungstag am Mittwoch muß das Berliner Landgericht noch über einen Befangenheitsantrag der Verteidigung entscheiden. In der gestrigen Sitzung wurden einige Originaldokumente verlesen und der Journalist Götz Aly gehört, der im vergangenen Jahr Unterlagen zum Bülowplatz-Mord, die in Moskauer Archiven lagern, eingesehen hatte.

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