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Kultur tot?

■ Doku in Blumenthal bleibt gefährdet

„Das stadtteilgeschichtliche Dokumentationszentrum („Doku“) darf nicht sterben“ — diese Forderung gab der Blumenthaler Beirat Montagabend dem Referatsleiter für kulturelle Breitenarbeit im Trüpel- Ressort, Bernd Neumann mit auf den Weg. „Das Doku hat die Funktion eines kleinen Bürgerhauses“ begründete der Grüne Peter Ulrich das Votum des Beirates, das bereits im Rahmen der Februarsitzung in einen Antrag gekleidet worden war. SPD- Frau Margitta Schmidtke zeichnete ein düsteres Bild: „Wenn das Doku geschlossen wird, ist die Kultur in Blumenthal tot.“

Hintergrund der Aufregung im hohen Bremer Norden: Die senatorischen Behörden hatten dem Doku bei seiner Einrichtung Ende der 80er Jahre eine halbe Lehrerstelle und eine ABM-Kraft gegönnt. Letztere wurde letztes Jahr ins Bremer Stammkräfteprogramm übernommen. Doch nachdem sich die bis dahin zuständige Arbeitssenatorin Sabine Uhl aus der Finanzierung verabschiedet hatte, teilten die Doku-MitarbeiterInnen das Schicksal anderer Initiativen in der kulturellen Stadtteilarbeit: Die Blumenthaler Stammkraft hängt jetzt schon ab September 1993 am spärlichen Tropf der Kulturbehörde, ein Jahr eher als geplant.

Neumann war jedoch vor der Beiratssitzung optimistisch: „Die Finanzierung für 1993 ist gesichert. Neben den Geldern für die Stammkraft fließen auch noch 6.000 Mark für das Frauenprojekt nach Blumenthal. Und das Geld für 1994 werden wir auch noch zusammenkriegen.“ Ubu

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