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Solange der Vorrat reicht ...

■ Naturschützer demonstrieren die Folgen der Wasserentnahme in der Lüneburger Heide

in der Lüneburger Heide

„Jetzt ist nachgewiesen, daß etwas passiert ist, was die Wasserwerke immer abgestritten haben!“ Der Forstwissenschaftler Jens Tönnießen vom Verein Naturschutzpark (VNP) sieht seine Befürchtungen bestätigt: Durch die Wasserförderung der Hamburger Wasserwerke (HWW) sinkt der Grundwasserspiegel in der Lüneburger Heide. Dies hätten neue Gutachten ergeben; zum Beispiel hat Professor Jürgen Hahn vom Landesamt für Bodenforschung festgestellt, daß in den Talauen der Este und der Toppenstedter Aue bei Garlstorf das oberflächennahe Grundwasser durch die Entnahme um 70 bis 80 Zentimeter abgesunken ist.

Der Hintergrund: 1974 wurde den HWW das Recht bewilligt, bis 2004 aus der Lüneburger Heide jährlich bis zu 25 Millionen Kubikmeter Grundwasser nach Hamburg zu pumpen. Seither gibt es Streit mit den Naturschützern über die ökologischen Folgen der Wasserentnahme. Jetzt hat sich der Streit wieder verschärft, denn das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide wird zur Zeit von 20000 auf 23000 Hektar erweitert. Mehrere Brunnen der HWW befinden sich innerhalb des geplanten Schutzgebietes oder in der Nähe.

Bei einer Informationsfahrt der Heideschützer am Dienstag demonstrierte der Forstwissenschaftler Tönnießen die Folgen der Wasserentnahme: „Die Oberläufe einiger Bäche sind weg. Der Rehmbach führt seit drei Jahren kein Wasser mehr.“ Die Behörden sehen das ganz anders: Das Staatliche Amt für Wasser und Abfall in Lüneburg hat den Wasserlauf noch unlängst als „forellentauglich“ eingestuft, berichtet der Förster und steigt trockenen Fußes in den ehemaligen Bach. Auch Gerhard Schierhorn von der Interessengemeinschaft Grundwasserschutz Nordheide

1(IGN) kritisiert die Wasserentnahme: „Feuchtgebiete sind durch die Wasserentnahme gefährdet. Moore zu entwässern steht im krassen Widerspruch zum Naturschutz.“ Die IGN fordert, daß die HWW die Förderung im Naturschutzgebiet einstellen.

HWW-Geschäftsführer Hanno Hames bestätigt zwar, daß sich drei

1Brunnen innerhalb der Grenzen des Naturschutzgebietes befinden, aus denen die HWW auch weiterhin fördern wollen. Aber: „Man kann von uns nicht verlangen, daß wir gegen das Wasserrecht handeln.“ Die Folgen streitet Hames nicht ab: „Jede Grundwasserentnahme führt zu einer Absenkung der Wasserstände.“ Aber die Grundwasserab-

1senkungen in der Heide seien geringer als vor der Bewilligung 1974 prognostiziert. Zudem würden die HWW freiwillig statt der bewilligten 25 nur 15 Millionen Kubikmeter Heidewasser im Jahr fördern. Bei dieser Menge werde es bleiben, „solange die Versorgung gesichert ist“. Das kann sich ändern ... Vera Stadie

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