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Srebrenica: Kein Konvoi und keine Waffenruhe

■ UNO bestätigt serbischen Luftangriff

Sarajevo (AFP/AP/dpa/taz) – Die Menschen in der eingekesselten ostbosnischen Stadt Srebrenica warteten auch gestern vergeblich auf den UN-Konvoi mit Hilfsgütern, der weiter in Mali Zvornik von Serben festgehalten wurde. Serbische Kommandanten hatten die Durchfahrt nur unter der Bedingung genehmigt, daß die LKWs ohne Begleitung eines gepanzerten UN-Fahrzeugs fahren. Der Konvoichef hatte dies als unannehmbar abgelehnt. Auch eine Waffenruhe, die der UNO-Kommandeur in Bosnien, General Philippe Morillon, für Srebrenica ausgehandelt hatte, hielt nicht. Nach serbischen Angaben kam es in der Umgebung der Stadt in der Nacht zum Mittwoch zu Kämpfen zwischen serbischen Einheiten und 300 Muslimen, die auf der Flucht aus Srebrenica waren. Bosnische Serben setzten ihren Vormarsch von Norden auf die Stadt fort.

Die UNO bestätigte unterdessen erstmals einen Luftangriff in der militärischen Flugverbotszone. Die beiden Dörfer Gladovici und Osatica bei Srebrenica seien am Samstag von drei Propellerflugzeugen bombardiert worden, die danach nach Serbien zurückkehrten. Der Jugoslawien-Vermittler David Owen erwartet, daß der Vorfall die Debatte über die gewaltsame Durchsetzung des Flugverbots neu entfachen wird.

Die Nato entsandte nach inoffiziellen Angaben Militärexperten nach Bosnien und Kroatien, um Möglichkeiten zum Einsatz von Friedenstruppen zu prüfen. Falls der UNO-Friedensplan von allen Parteien akzeptiert wird, geht sie davon aus, daß rund 50.000 Soldaten notwendig sind, um das Abkommen durchzusetzen.

Gestern abend sollten in New York die UNO-Friedensgespräche fortgesetzt werden. Lord Owen räumte ein, er erwarte von Serbenführer Radovan Karadžić wegen der Erfolge seiner Truppen derzeit nicht, daß er den Friedensplan unterschreibe. Eine Unterschrift des bosnischen Präsidenten Alija Izetbegović könne dies aber ändern. nig

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