piwik no script img

Überschrift verspricht mehr als der Inhalt hält

■ betr.: Artikel: Meinen Parkplatz gebe ich nicht her!

Betr. Artikel: Meinen Parkplatz gebe ich nicht her!

Das einzig Lobenswerte an dem Artikel über die Anhörung zur Verkehrsberuhigung in der Bernstorffstraße war dessen Titel, der den Nagel ziemlich genau auf den Kopf trifft. Inhaltlich jedoch, scheint der Schreiber nicht von großer Sachkenntnis getrübt, wenn er vom „Aus der AnwohnerInnenträume von breiteren Radwegen“ spricht. Diese „breiteren Radwege“ sollten — laut Planung — 75 cm schmal sein und wurden deswegen vom Verkehrsausschuß abgelehnt. Keineswegs „skurril“ dagegen ist, daß RadfahrerInnen in Tempo-30-Zonen auf der Fahrbahn sicherer sind. Dieses ist sowohl von VerkehrsplanerInnen als auch von Fahrradverbänden unbestritten — bedeutet doch das Radfahren auf der Fahrbahn für den/die RadfahrerIn ein zügiges Vorankommen immer im Sichtfeld der AutofahrerInnen und keine Gefährdung durch diese an Ausfahrten und Einmündungen. Die FußgängerInnen haben dann die Bürgersteige — so sie nicht zugeparkt sind — für sich und müssen nicht ständig aufpassen, daß sie oder ihre Kinder nicht versehentlich auf den Radweg laufen. Auch die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung wirkt erfhrungsgemäß geschwindigkeitsmindernd, da AutofahrerInnen immer mit Gegenverkehr rechnen müssen.

Die Angst vor Zweirichtungsverkehr und Fahrrädern auf der Straße ist doch eher die der AutofahrerInnen, die befürchten, daß sie nicht mehr so schnell vorankommen, anhalten oder gar auch einmal rückwärts fahren müssen. Das wird jedoch neuerdings so nicht mehr laut gesagt, sondern es werden angebliche Sicherheitsrisiken für RadfahrerInnen bemüht.

Übrigens würde der eine oder andere Parkplatz wegfallen, käme man auch problemlos aneinander vorbei. Aber auf das eigene Auto vor der Tür verzichten? Um Gottes willen! Hilke Schmiedel

ADFC-Bezirksgruppe Altona

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen