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Lufthansa fliegt mit weniger Verlust

■ 380 Millionen Mark Minus/ Verkaufschef gefeuert

Frankfurt (AP) – Trotz einer erheblichen Steigerung der Fluggastzahlen ist die Deutsche Lufthansa im vergangenen Jahr nicht aus den roten Zahlen herausgekommen. Der Verlust sei aber leicht verringert worden, teilte das Unternehmen gestern mit. Den Angaben zufolge flog die Gesellschaft ein Minus vor Steuern von 300 Millionen Mark ein, 31 Millionen weniger als im Vorjahr. Nach Zahlung an das Finanzamt fehlten 380 Millionen Mark, 60 Millionen Mark weniger als 1991. „Wir haben ein echtes Ertragsproblem“, stellte Lufthansa- Sprecher Josef Grendel fest. Daran sei Verkaufschef Ernst Adrian von Doernberg gescheitert. Von Doernberg hatte am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt, auch auf massiven Druck der Arbeitnehmerseite. Sie warf ihm vor, sein Versprechen für das letzte Jahr, mehrere hundert Millionen Mark Mehreinnahmen zu erzielen, nicht gehalten zu haben. Doernberg habe zuviel auf Mengenwachstum gesetzt und weniger auf den Gewinn geachtet. So habe das Unternehmen mit seiner großangekündigten Europa-Aktion zu Beginn des Jahres zwar 400.000 Tickets innerhalb von 14 Tagen verkaufen können, die Billigpreise hätten sich für die Luftfahrtgesellschaft aber nicht rentiert. Insgesamt stiegen 27,9 Millionen Passagiere in ein Flugzeug mit dem Kranich auf dem Leitwerk.

Das Unternehmen habe bei den Kosten in den letzten sieben Monaten enorme Fortschritte gemacht, sagte Sprecher Brendel. Die geplanten 2.000 Stellen seien gestrichen. Der Personalbestand lag Ende des Jahres bei 49.292 Mitarbeitern. Bei den derzeitigen Preisen allerdings „dürften wir noch nicht einmal die Triebwerke anlassen“, so der Sprecher. Die Umsatzerlöse stiegen um 4,5 Prozent auf 15 Milliarden Mark und konnten den Angaben zufolge mit dem gestiegenen Passagieraufkommen nicht Schritt halten.

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