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Bald baden in der Weser?

■ Fücks steckt 800 Millionen Mark in den Gewässerschutz

Vielleicht schon in diesem Sommer können die BremerInnen nicht nur am Ufer ihrer Weser sich aalen, sondern auch in der Weser selbst — bis zur Höhe der Sielwallfähre. Das hält jedenfalls Umweltsenator Ralf Fücks für möglich. Mithilfe von 800 Millionen Mark, die er bis 1996 für den Schutz von Weser und Nordsee ausgeben will. Gestern stellte er der Presse bei einer Fahrt mit „Das Schiff“ eine Dokumentation über die Hilfsmaßnahmen für Weser und Grundwasser vor.

In drei Bereiche vor allem soll das Geld fließen: in die Modernisierung der Kläranlagen, in die Sanierung der Kanalisation und in einen möglichst geschlossenen Wasserkreislauf bei den Direkteinleitern Klöckner und Wollkämmerei.

Schon der Bau der zweiten Klärstufe in den vier Bremer Kläranlagen hat Erfolg gezeigt: Mehr als 90 Prozent der Phosphate werden mittlerweile aus dem Abwasser eliminiert. Mit der dritten Klärstufe soll nun der Stickstoffgehalt halbiert werden.

Viel Geld wird auch die Sanierung der 2700 Kilometer langen Mischwasser-Kanalisation in Bremen kosten. Wie überall in der Bundesrepublik sind rund 25 Prozent der Kanäle „abgängig“, das heißt: an vielen Stellen sind die Rohrleitungen brpüchig und schadhaft, dodaß die Abwässer nicht in die Kläranlagen, sondern ins Erdreich und damit ins Grundwasser gelangen.

Die Phosphate sind fast ganz eliminiert, den Sticksoffen geht es bald an den Kragen, doch der Salzgehalt im Weserwasser ist mit 1.000 Milligramm pro Liter immer noch zehnmal höher als die angestrebten 100 Milligramm.

Mit rund 12 Millionen Mark will Bremen sich daran beteiligen, in den Thüringer Kali-Bergwerken die Salzeinleitung zu reduzieren. 1996 will Fücks schon bei 200 Milligramm pro Liter sein. Nicht zuletzt durch erwartete weitere Betriebsauflösungen in Thüringen.

Finanziert wird das Wasserschutzprogramm über die Abwassergebühren, die in Bremen wohl nur noch 1993 bei 3.62 Mark pro Kubikmeter liegen werden. cis

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