Zweiter Möllner Anschlag aufgeklärt

■ Zwei Jugendliche wegen versuchten Mordes festgenommen

Lübeck (AP) – Der zweite Brandanschlag gegen Ausländer im schleswig-holsteinischen Mölln ist nur einen Tag nach der Tat am Wochenende aufgeklärt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Lübeck am Sonntag mitteilte, wurden ein 15- und ein 19jähriger Jugendlicher aus der Kleinstadt festgenommen, in der bei einem von Rechtsextremen verübten Brandanschlag im November letzten Jahres bereits drei Türkinnen ums Leben gekommen waren. Die beiden am Samstag Festgenommenen haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Tat vom Freitag gestanden. Als Motiv gaben sie Ausländerfeindlichkeit an. Die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehl wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung.

Der 19jährige befinde sich in Untersuchungshaft, der Haftbefehl gegen den 15jährigen sei gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Die beiden hatten am frühen Freitag morgen gegen 5 Uhr zwei Molotowcocktails gegen einen von Asylbewerbern bewohnten Wohncontainer am Ende des Industriegebietes in Mölln geworfen. Es wurde jedoch niemand verletzt und entstand auch kein nennenswerter Sachschaden, lediglich ein Kinderfahrrad wurde zerstört. Der Container ist einer von zehn, in denen rund 30 Asylbewerber, vor allem aus Rumänien, leben.