Hamburger Uni testet Bildtelefon für Gehörlose

Ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universität Hamburg und der Telekom soll den Einsatz von Bildtelefonen für die Verständigung zwischen Gehörlosen untersuchen. „Bildtelefone erlauben gehörlosen Menschen eine sehr viel spontanere und direktere Verständigung“, sagte am Montag in der Hansestadt Universitätspräsident Jürgen Lüthje. Der Uni-Präsident: Damit werde ein zukunftsweisender Weg angeboten, einer behinderten gesellschaftlichen Gruppe zu mehr Bewegungsfreiheit in der Gesellschaft zu verhelfen.

Bei dem Projekt, für das die Telekom acht Bildtelefone zur Verfügung gestellt hat, will das Hamburger Zentrum für Deutsche Gebärdensprache in wöchentlichen Tests genau untersuchen, wie die Verständigung mit Gebärdensprache über den Bildschirm funktioniert.

„Wir wollen so herausfinden, ob die Kommunikation überhaupt klappt und wo noch Verbesserungen notwendig sind“, stellte Rolf Schulmeister vom Gebärdensprache-Zentrum fest. Die acht Bildtelefone seien dazu in verschiedenen Einrichtungen für Gehörlose in den Städten Hamburg, Rendsburg, München sowie in Berlin installiert worden.

Sechs Monate lang sollen Bildtelefon-Dialoge zwischen Gehörlosen untersucht und intensiv beobachtet werden. Danach rechnen die Experten bereits mit ersten Resultaten, um in der Zukunft die Bildtelefone genau auf die Bedürfnisse von Gehörlosen abzustimmen und eventuell einem größeren Markt zugänglich zu machen. Ein Bildtelefon kostet zur Zeit rund 40000 Mark. dpa