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Hermes: Bürgen für die Schuldenkrise

Mit Hermes-Bürgschaften schützen sich Industrieexporteure vor der Zahlungsunfähigkeit der Empfängerländer in der „Dritten Welt“. Würde die Hermes Kreditversicherungs–AG allerdings nicht im Auftrag des Bundes, sondern auf eigene Rechnung bürgen, wäre das Hamburger Unternehmen längst bankrott. Allein 1992 mußte der Bund 2,3 Milliarden Mark auf die Hermes-Konten überweisen, um Geschäftsschäden der Versicherungsnehmer auszugleichen. Da Bonn die nicht geleisteten Zahlungen dem Empfängerland als Forderung aufbrummt, tragen die Bürgschafts-Geschäfte zur Stabilisierung der internationalen Schuldenkrise bei. Und da die Bürgschaften nicht nach entwicklungs- und umweltpolitischen Kriterien vergeben werden, wurden bislang meist Exporte abgesichert, die Selbsthilfeprojekte und Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern konterkarieren: Atomanlagen für Brasilien, Kampfflugzeuge für Algerien, der Regierungsbunker für Saddam Hussein. mac

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