piwik no script img

Wende total in Frankreich Rechte ohne Opposition

■ Linkes Bündnis für zweiten Wahlgang

Paris (taz/AFP) – In Frankreichs neuer Nationalversammlung muß man die Opposition mit der Lupe suchen. Nach dem ersten Wahlgang können die Konservativen mit einer Vierfünftelmehrheit rechnen, die sogar Führungspolitiker des Bürgerblocks aus Neogaullisten und Liberal- Konservativen schreckt, die in ersten Reaktionen vor Triumphalismus warnten. „Das ist fast zuviel. Wir werden Probleme haben, wenn die Sozialisten eliminiert werden. Es ist ungesund, wenn es keine strukturierte Opposition gibt“, sagte Neogaullist Bernard Pon.

Die Vorbereitungen für den zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag laufen bereits auf Hochtouren. Die Sozialisten riefen dazu auf, durch Stimmenabgabe für die „fortschrittlichen Kräfte“ bei den Stichwahlen die „rechte Flut“ einzudämmen. Dabei können sie auf die Kommunisten zählen. Sie wollen aber auch die beiden Öko-Parteien unterstützen, die trotz ihres unerwartet schlechten Abschneidens Wahlempfehlungen wie üblich strikt ablehnen. Die rechtsradikale Nationale Front, die mit 12,41 Prozent im Vergleich zu den Wahlen von 1988 drei Prozent hinzugewonnen hat, will ihre Kandidaten für die Stichwahl nicht zugunsten des Bürgerblocks aus dem Rennen nehmen. Besonders gut konnte sie sich im Großraum Paris, in der Provence und im Elsaß behaupten, aber trotzdem nur ein oder zwei Sitze gewinnen. Tagesthema Seite 3

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen