: Unterm Strich
Auch die Briten vergeben gelegentlich gerne Auszeichnungen: Für ihre Leistung in „Wiedersehen in Howards End“ hat die englische Schauspielerin Emma Thompson am vergangenen Sonntag abend den britischen Filmpreis von James Ivory erhalten. Die Film- und Fernsehakademie zeichnete in London auch Woody Allen mit seinem Film „Ehemänner und Ehefrauen“ für das beste Drehbuch aus. Für seine Rolle in Sir Richard Attenboroughs Film „Chaplin“ erhielt Robert Downey jun. den Preis als bester Schauspieler.
Schlagzeilen ganz anderer Art macht derzeit der amerikanische Filmschauspieler Kevin Costner. Auf der Osterinsel steht er als Executiv Produzent des Films „Rapa Nui“ unversehens im Mittelpunkt einer sozio-ökologischen Kontroverse: Seit der Ankunft des Filmteams auf dem vor der chilenischen Küste gelegenen Eiland verstummen die Vorwürfe nicht, daß die „heile Welt“ der 2000 Insulaner gestört werde. Das Inselhotel „Hanga Roa“ ist von den 150 Fremden belegt, alle verfügbaren Autos an die Filmer verliehen. Auf der Straße klagen die Menschen, daß die „Gringos“ die Unterversorgung mit Lebensmitteln noch verschärft hätten. Den Gouverneur der Insel, Jacobo Hey, stört es dagegen wohl nicht so sehr, daß auf dem Eiland zudem bereits mehrere Palmen gekappt und eine stattliche Anzahl Vögel verschleppt worden sind. Der Film, so Hey, werde den Tourismus fördern. „Der Insel fehlen Arbeitsplätze. Und der Film läßt acht Millionen Dollar hier“.
Der Film- und Theaterregisseur Arthur Maria Rabenalt ist einem Bericht der „Welt am Sonntag“ zufolge im bayerischen Wildbad Kreuth an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Er wurde 87 Jahre alt. Bekannt geworden war Rabenalt in den dreißiger und vierziger Jahren mit Filmen wie „Flucht ins Dunkel“, „Weißer Flieder“ oder „Leichte Muse“. Der Sportfilm „...reitet für Deutschland“ aus dem Jahr 1941 wurde nach dem Krieg wegen seines nationalen Pathos und einigen tendenziösen Passagen gerügt. Rabenalt bestand jedoch auf dem unpolitischen Inhalt seiner Unterhaltungsfilme. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Intendant des Ostberliner Metropoltheaters, drehte bei der DEFA mehrere Filme, wechselte aber bereits 1949 in die Bundesrepublik. Seitdem war er vor allem für das Fernsehen tätig.
Im Alter von 81 Jahren starb am Samstag der südafrikanische Maler Gerard Sekoto in einem Altersheim bei Paris. Sekoto war der erste schwarze Maler seines Landes, der internationale Bedeutung erlangte. Wegen der Einführung der Apartheidgesetze emigrierte Sekoto 1949 nach Frankreich. Zahlreiche Museen in den USA, Frankreich und Großbritannien haben Sekoto Ausstellungen und Retrospektiven gewidmet. Ein Großteil seiner Werke hängt heute in der Nationalgalerie von Pretoria.
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