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Aus der Schublade

■ Jansen-Ausschuß nahm Arbeit auf

Kiel (AFP) – Der parlamentarische Untersuchungsausschuß des schleswig-holsteinischen Landtags zur Aufklärung der Kieler „Schubladen-Affäre“ hat gestern seine Arbeit aufgenommen. Das 17köpfige Gremium wird an eineinhalb Tagen in der Woche tagen. Bis Ende des Jahres solle geklärt sein, welche Verbindungen es zwischen dem ehemaligen Medienreferenten in der Kieler Staatskanzlei, Reiner Pfeiffer, und dem damaligen SPD-Landesvorsitzenden Günther Jansen sowie anderen SPD-Politikern gegeben hat.

Jansen hatte Anfang des Monats mitgeteilt, er habe Pfeiffer in der Zeit zwischen Ende 1988 und Anfang 1990 aus Privatmitteln mehr als 40.000 Mark zukommen lassen. Das Geld habe er in seiner Schreibtischschublade aufbewahrt. Überbringer war der frühere SPD-Sprecher Klaus Nilius. Pfeiffer hatte im Sommer 1987 im Auftrag des damaligen Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) den SPD-Oppositionsführer Björn Engholm bespitzeln lassen. Nilius hat inzwischen gestanden, von dieser Bespitzelung schon lange vor Veröffentlichung der Aktion durch den „Spiegel“ am 7. September gewußt zu haben. Engholm habe er darüber nicht informiert, sagte Nilius. Die CDU will neben den Geldzahlungen geklärt wissen, welche Rolle die SPD in der Barschel-Affäre gespielt hat und wann Engholm von Geldzuwendungen an Pfeiffer erfahren hat.

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