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Schließen Bürgerhäuser?

■ 300.000 Mark Etat-Kürzung bedeutet angeblich das schleichende Aus

„Die Bürgerhäuser müssen schließen!“ Diesen Hilferuf ließ der Verband Bremer Bürgerhäuser, dem acht Bürgerhäuser in den einzelnen Stadtteilen angeschlossen sind, los. Grund für die düstere Prophezeiung: 300.000 Mark Kürzung des Gesamtetats kündigte die Kultursenatorin im Rahmen der zusätzlichen Sparquoten an.

Die Umsetzung dieses Kürzungsvorschlages „bedroht die Arbeit des Verbandes in seiner Substanz und gefährdet alle acht Bremer Bürgerhäuser“, findet der Verband. Bereits im Februar sei der Verband „sozusagen genötigt“ worden, einen um 500.000 Mark reduzierten Wirtschaftsplan vorzulegen, so Geschäftsführer Gerhard Tersteegen. Dieser von 5,8 auf 5,3 Millionen Mark verkleinerte Etat soll nun nochmals gekürzt werden.

„Das ist mit weiteren Sparmaßnahmen nicht abzufangen“, findet Tersteegen. In der ersten Sparrunde seien bereits Getränkepreise und Nutzungskosten für Raumvermietungen erhöht worden, für manche bisher kostenlose Veranstaltungen wurden Beiträge verlangt: „Das geht schon an die Grenze, daß es sich bestimmte Leute nicht mehr leisten können.“

Über 100 MitarbeiterInnen sind in den Bürgerhäusern beschäftigt. Doch hier soll nicht gespart werden, sagt der Verbands- Geschäftsführer: „Wir wollen niemanden entlassen müssen.“ Über die Zeit könnte Personalverlust nicht verkraftet werden.

Auf Unverständnis trifft der Sturmlauf gegen die 6prozentige Kürzung eines 5-Millionen-Etats im Kulturressort: „Wenn die Bürgerhäuser wegen 300.000 Mark meinen, schließen zu müssen, dann erstaunt uns das“, sagt Sprecherin Barbara Loer. skai

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