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Lokalkoloratur: Karl-Heinz Axmann

LOKALKOLORATUR

„Schaffen Sie die Alte weg, ich will damit nichts mehr zu tun haben, ich zahle cash“, so schilderte unlängst ein Bestattungsunternehmer dem Friedhofspfarrer Karl-Heinz Axmann einen Kundenbesuch. Und Axmann, nunmehr seit 15 Jahren in Ohlsdorfer Diensten, ergänzt den schaurigen Bericht: „Die 'Alte' war seine Mutter“. Der Tod schreckt den 64jährigen nicht, wohl aber die Tatsache, daß sich die anonymen Bestattungen in Ohlsdorf seit 1975 verzehnfacht haben. Ein Viertel der Bestattungen in Ohlsdorf sind heute anonym. Doch ein namenloses Grab reiße Familientraditionen ab und erschwere die Trauerarbeit, sagt Axmann, der einen Trost hat: „Am Ende findet Gott sie alle wieder.“ Immerhin 5200 Trauerfeiern hat Pastor Axmann bisher gehalten, mal mit 250 Leuten, mal war er ganz allein, um einen Verstorbenen zu verabschieden. Insgesamt seien es wohl an die 100000 gewesen, vor denen er im Laufe der Zeit predigen durfte, sagte Axmann in seinem Arbeitsbericht vor der Synode des Kirchenkreises Alt- Hamburg. Es war sein letzter, im Sommer dieses Jahres setzt sich Axmann zur Ruhe. epd/taz

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