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Polizei-Comedy in Serie

■ Junges Theater Göttingen macht Furore / Mit Dienstausweis freien Eintritt

Sind deutsche Polizisten witzig? Das „Junge Theater“ in Göttingen gibt Antwort auf diese brennende Frage: „Ja!" Auf der Bühne des Jungen Theaters hat sich eine „Serie“ mit Namen „Polizeirevier Göttingen 05“ etabliert. Die traurigen Helden: Vier Polizeibeamte aus einem Göttinger Innenstadtrevier. Deren Arbeit: Vorläufige Festnahme der Aufmerksamkeit der Zuschauer und Streifenfahrten durch die bunte Landschaft der Komik. Am 1. April um 22.00 Uhr gehen sie wieder auf „Sendung“.

Zwei Vorstellungen gab es bisher. Ausverkauft bis zum letzten Platz und lauthals bejubelt von einem Publikum, das den „echten“ Hütern von Recht und Ordnung größtenteils kaum beifallklatschend zur Seite steht.

Das Motto der Abende (keine Vorstellung wird wiederholt) haben die Erfinder des Reviers, die Junge Theater-Schauspieler Ralf Drexler und Christoph Wagner, selbst vorgegeben: „Fünf Mark, ein Bier und selber Schuld“, heißt die Parole — eine Mahnung an alle, die das Gesehene zu ernst nehmen wollen. Echte Polizisten mit gültigem Dienstausweis haben freien Eintritt und jene, die bisher den Weg ins Junge Theater fanden, konnten sich eines gewissen Amüsements nicht erwehren.

Im Göttinger Bühnen-Revier offenbart sich ein wahrhaft trostloser Polizistenalltag, den die vier Beamten zu bewältigen suchen. Ein freundlicher, aber etwas tumber Klotz, ein Ruhrpottimport mit angeborener Arbeitsscheu, ein nach Aufstiegschancen schielender Hesse und ein aus den neuen Ländern stammender „Chef“ stellen sich dem, was ihre wechselnden Bühnengäste an herbem Verdruß oder bizarren Herausforderungen mit sich bringen. Dabei wird munter improvisiert, gefrotzelt und gekalauert — sehr zur Freude aller Anwesenden.

„Tanz in den Mai“ heißt es am 1. April, und wer dabei sein will, ist gut beraten, sich frühzeitig einen Platz zu sichern.

Justus Demmer/dpa

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