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Sparsames Energiekonzept

■ HEW-Pläne zur Stromversorgung der Zukunft: Sparen statt Aussteigen

-Pläne zur Stromversorgung der Zukunft: Sparen statt Aussteigen

Hamburger — spart Strom. Viel mehr konnte Vorstandsmitglied Hans-Joachim Reh zum neuen „Energiekonzept Zukunft“ der Hamburger Elektrizitätswerke auf der gestrigen Pressekonferenz nicht sagen. Der Ausstieg aus der Atomenergie sei zwar von der HEW geplant, doch die nötigen Alternativen seien für die kommenden 20 Jahre nicht in Sicht, sagte Reh. Mit der Einführung erneuerbarer Stromquellen wie Wind- und Sonnenenergien würden nicht mal zwei Prozent des Hamburger Stromverbrauches im Jahre 2000 gedeckt sein.

„Energie sparen ist unsere beste Energiequelle“, verkündete Reh, sichtlich froh über diesen Meinungskonsens mit den Umweltschützern. Doch die Macher des Zukunftskonzepts, in das die HEW in diesem Jahr rund 15,5 Millionen Mark ihres Investitionsvolumens von rund 400 Millionen Mark investieren will, sehen beim Stromsparen eher das Sparschwein Privathaushalt (20-25 Prozent des Verbrauchs) statt der Industrie (75-80 Prozent). Laut Umfrage glauben zwar schon 80 Prozent der Hamburger, sparsam im Energieverbrauch zu sein, doch es gebe nach wie vor Stromfresser, besonders „in den luxuriösen Haushalten mit den Wäschetrocknern und Kühltruhen“, sagt Reh. Also: „Einschränkung des Komforts“.

Sehr vage erscheinen die Möglichkeiten zur Einführung der alternativen Energielieferanten. Windkraftwerke wie das in Stade reichen nicht aus. Die HEW-Ingenieure planen deshalb lieber in der Wüste Sahara. Dort soll der Energieträger

1Wasserstoff erzeugt, und, in Tanks gespeichert, nach Hamburg verschifft werden. In Kraftwerken, die auf der Basis von Brennstoffzellen arbeiten, soll der Wasserstoff dann in Strom umgewandelt wird. Ob und wie wirtschaftlich diese Zellen arbeiten, soll im HEW-Werk in der Barmbeker Osterbekstraße getestet werden. Der haushaltende Hanseat wird jedoch in den kommenden 25 Jahren, so plant es die HEW, weiterhin zum Großteil mit Atomstrom leben müssen. Die einzige Alternative: Kohlekraftwerke. Und die erzeugen CO2. wie

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