piwik no script img

Steinbrechers Back from the GDR

Steinbrechers Back from the GDR

Nein, die Schande hat er sich und den Seinen erspart — nach Bremen kommt er nicht zurück. Zu groß war das Projekt, zu tief der Sturz. Der bekannte Bremer Galerist Chris „Hemdsärmel“ Steinbrecher siedelte mitsamt vielköpfiger Familie Anfang 1991 nach Potsdam über. Er verkaufte seine gut eingeführte Galerie und sein Haus am Dobben, um dort ins wie erhofft aufblühende Kulturleben einzusteigen. Sein Traumobjekt: ein bröckelnder friderizianischer Altbau in Potsdam, wo Galerie und Kulturbrennpunkt entstehen sollten.

Als Galerist der DDR-Oppositionellen hatte er gute Drähte zu denen, die in Potsdam nach der Wende zu sagen hatten. Jetzt hat Steinbrecher die Zelte abgebrochen und in der anderen deutschen Kaiserstadt Aachen wieder aufgebaut — die neuen Geldverwalter und Kulturfunktionäre haben alles andere im Sinn, als einem Besserwessi das Geld in den Rachen zu werfen. Und habe er auch die besten Absichten. Der ZEIT erzählte Steinbrecher, daß ihn die Potsdam- Episode 100.000 Mark gekostet hat. Einzig seine Kinder werden froh sein — sie waren von Anfang an gegen den Umzug ins ruinöse Potsdam. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen