: Nicht mehr Drogentote
■ Schöfer: Mehr Auswärtige in Bremen gestorben
Die Zahl der Bremer Drogentoten ist nicht angestiegen. Das erklärte am Mittwoch der Referent für Psychatrie, Sucht und Aids in der Gesundheitsbehörde, Dr. Gert Schöfer. Er widerspricht damit Zahlen, die Innensenator Friedrich van Nispen vorgelegt hatte: Danach sei die Zahl der Bremer (Land) Drogentoten von 1991 auf 1992 von 87 auf 97 gestiegen.
Die Zahl der Toten sei insgesamt zwar gestiegen, erklärte Schöfer, jedoch sei vor allem der Anteil der auswärtigen Abhängigen gestiegen, die in Bremen tot aufgefunden worden sind. Von den 1991 registrierten Drogentoten (gesamt: 76) waren 51 in Bremen-Stadt gemeldet, 11 in Bremerhaven, 14 kamen von außerhalb. Für 1992 (gesamt: 86, nach van Nispen 87) sieht die Aufsplittung wie folgt aus: In Bremen-Stadt waren 51 gemeldet, in Bremerhaven 11, außerhalb Bremens 24.
Zweifel an der Aussagefähigkeit der Zahlen äußerte gestern auch der Leiter des Hauptgesundheitsamtes, Dr. Heinz-Jochen Zenker. In Bremen würden nicht nur die sog. „Polizeileichen“ zu den Drogentoten gezählt, sondern auch diejenigen, die an langfristigen Folgen ihrer Sucht sterben. Von den Drogentoten in 1991 seien allein neun Fälle, die über den Totenschein als Drogentote identifiziert wurden, in 1992 seien es sogar 12 gewesen. Zenker erklärte außerdem: „Wir haben nach der Auflösung des Drogenstrichs befürchtet, daß die Zahl der Drogentoten zunimmt, aber nach den Erfahrungen bisher scheint das Gott sei Dank nicht zu stimmen.“ mad
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