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Vom Wahren im Falschen

Gestern, erster April: Aufgescheuchte PrivatschülerInnen einer Schule in der Martinistraße erkundigten sich bei der taz, ob tatsächlich die Innenstadt wegen Bombenentschärfung gesperrt wird. Bgm. Wedemeier durchforschte sein Bücherregal schmallippig nach seiner Autobiografie. Ein aufgebrachter Leser wetterte gegen den „25%-Zuschlag für die miserablen taz-Honorar-Schreiberlinge“, die das Goethe-Institut finanzieren will. Da wir wie kein zweiter das Presserecht lieben, sei hiermit der Einfachheit halber nachdrücklich bekundet: In der gestrigen Ausgabe der taz war alles Lüge.

Eleganter indes wäre folgende Formulierung: In einem tieferen und eigentlicheren Sinne war die 1.April-Ausgabe wahr wie sonst selten. Die vordergründig erstunkene Post-Geschichte (Adress-Lauschangriff durch „Mein persönliches Adressheft“) hält selbst deren Post-Sprecher Antelmann für „viel zu glaubhaft“. Und auch das dem Bezirksvorsitzenden der IG Medien untergeschobene Wort „...daß ich so blöd bin“ entwickelt im Lichte einer höheren Wahrheit durchaus Reize. Nur daß Kunsthallenchef Salzmann seinesgleichen für neokonservatives und betriebsblindes Gesocks hält, wollen wir nicht glauben. Doch das ist sogar im einfachen Sinne wahr. Burkhard Straßmann

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