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Noch mehr Akademiker braucht das Land

Wie ist es denn nun wirklich? Werden zuviele Akademiker ausgebildet? Oder besuchen im Gegenteil immer noch viel zu wenig Menschen eine Hochschule? Dr. Dorothea Niemann hat einmal versucht zu erechnen, wieviele Akademiker in Hamburg arbeitslos sind. Es sei ihr jedoch nicht gelungen, weil viele Asolventen an ihren Wohnorten außerhalb der Hansestadt registriert seien, berichtet die Arbeitsamts-Abteilungsleiterin.

Konkrete Zahlen gibt es nur umgekehrt: hatten 1987 noch 6,9 Prozent der Hamburger Arbeitslosen einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluß, so waren es 1991 bereits 8,6 Prozent. Dieser Trend besagt aber noch gar nichts, da der Bildungsstandard der Bevölkerung insgesamt gestiegen ist. Fast die Hälfte eines Hamburger Schuljahrgangs macht heutzutage Abi. In vielen Berufen setzt sogar ein Trend zur Akademisierung ein. Beispiel: statt des EDV-Datenverarbeiters seien zunehmend Akademiker mit EDV-Kenntnissen gefragt.

Noch deutlicher die Prognosen der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg: Das dort angegliederte Institut für Arbeitsmarktforschung (IfA) hat errechnet, daß der Anteil von Akademikern von derzeit 11 Prozent bis zum Jahr 2010 auf 18 Prozent steigen wird. „Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird sich verändern. Statt Massenproduktion werden allein hochintelligente Lösungen die Zukunft sichern“, erklärt IfA-Mitarbeiter Friedemann Stooß die Prognose. Dabei komme es nicht allein auf Fachwissen, sondern auch auf Persönlichkeit und „Sozialkompetenz“ an. Die Bund-Länderkonferenz für Bildungsplanung (BLK) in Bonn kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Demnach soll der Bedarf an Akademikern im Jahr 2010 15 Prozent betragen. Und das, so Friedemann Stooß, liege immer noch ein Drittel über dem heutigen Stand. kaj

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