piwik no script img

Heiße Mini-Explosionen, kalter Spannungsimpuls?

■ Tintenstrahldrucker—Markt kämpft ums System

Um den Markt beim Tintenstrahldruckern ist ein heißer Kampf entbrannt. Die Branche rechnet mit dem Verkauf von 500.000 bis 600.000 Einheiten in Deutschland in diesem Jahr, was einem Umsatz von etwa einer halben Milliarde Mark entspricht. Epson (Japan) kämpft mit seiner Piezo-Technik allein gegen die Bubble-Marktführer Hewlett- Packard (USA) und Canon (Japan) mit ihren diversen Lizenznehmern.

Bei den Bubblern schießt der Druckkopf die Tinte mit heißen Mini-Explosionen auf das Papier. Bei der kalten Piezo-Technik sorgt ein Spannungsimpuls bei einem Piezo-Element dafür, daß dieses sein Volumen vergrößert, auf eine Membrane drückt und so ein Tröpfchen aus der Düse preßt. Beide Techniken eignen sich nicht nur für den Schwarz-Weiß-Druck, sondern auch für Farbe.

Zu einer neuen „Attacke“ hat Epson in seiner „Piezo-Offensive“ mit großem „Kriegsgeschrei“ geblasen.

Der neue Stylus 800 kostet nach dem Epson-Listenpreis um 1.300 Mark. Er ist für rund 900 Mark im Versandhandel zu haben. Die kleinen Schwarz-Weiß-Bubbler, der DeskJet 500 von Hewlett-Packard und der Canon BJ-200, kosten dagegen zwischen 500 und 800 Mark direkt beim „Händler um die Ecke“. Sind bei Piezo die Anschaffungskosten höher, so sind es bei Bubble die Verbrauchskosten.

„Die bisher in diesem Markt dominierenden Bubble-Drucker sollen in das Heimsegment abgedrängt werden“, heißt es bei Epson. „Piezo hat keine Chance gegen Bubble“, meint dagegen Petra Fujiwara, Sprecherin von Canon. Mancher hält das Kriegsgeschrei mehr für „Reklame-Gedüse“ auf Kosten der Laserdrucker. Die Verkaufszahlen der „Tintler“ übertreffen inzwischen die „Laser“ mit deutlich steigender Tendenz.

Der Kampf über niedrige Preise lenkt auch davon ab, daß die Hersteller möglicherweise mehr Geld mit Tinte und Einwegdruckköpfen verdienen als mit den Druckern.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen