Hamburger SV im Mittelmaß: Kober hext, Benno flucht

Abschied nehmen mußte am Sonnabend der Hamburger SV. Adieu sagen, einem Tabellenplatz, der den finanziell gestreßten Verein in der kommenden Saison saniert hätte. Ein tollpatschiger Rempler von Carsten Kober in der 50. Minute, ein dekorativer Fall vom Karlsruher Eberhard Carl, ein Pfiff, ein Fingerzeig auf den Elfmeterpunkt, Richard Golz chancenlos gegen Manni Bender und den Hoffnungen der Hanseaten auf einen UEFA-Cup-Platz war der Garaus gemacht. „Nur kämpferisch konnte meine Mannschaft an die zuletzt gezeigten Leistungen anschließen“, resümierte HSV-Coach Benno Möhlmann das 0:1 seiner Mannschaft beim Karlsruher SC in Erinnerung an die spielerischen Glanzlichter beim Triumph gegen den FC Bayern. Er haderte vor allem aufgrund der früh vergebenen Chancen durch Thomas von Heesen (25./27.): „Wir wollten punkten. Und das wäre drin gewesen, denn die Karlsruher waren verunsichert. Und ich bin etwas verärgert, weil einige Leute nicht diszipliniert genug gespielt haben.“

Das traf vor allem Kober, der nicht nur wegen des von ihm verschuldeten Foulelfmeters im Blickpunkt stand. „Im Strafraum wird immer gerangelt — ich hätte auch zuerst fallen können“, erklärte der Hamburger Abwehrspieler. Doch er hatte Glück, daß Schiedsrichter Krug nicht zwei weitere Strafstöße gegen ihn gab: In der 39. Minute warf sich Kober in einen Schuß von Schmarow. „Mir ist der Ball überall hingesprungen, ob an den Arm, weiß ich gar nicht mehr“, erinnerte sich Kober und gestand eine Exkursion in andere Leibesübungen bei seiner zweiten Rettungstat gegen Carl (79.) ein: „Den hätte der Hexer Andreas Thiel, wenn er hier gewesen wäre, auch nicht besser abblocken können.“ kader