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Qualmende Socken

Bochum (dpa) – „Wenn ich der Trainer wäre, würde ich sagen: Macht zwei, drei Tage frei, ich kann euch nicht mehr sehen“, sagte Lothar Matthäus nach dem schmählichen 0:2 der Münchner Bayern bei Wattenscheid 09. Doch das könnte ihm so passen. Trainer Erich Ribbeck gedenkt eher den umgekehrten Weg zu gehen. „Bei uns wird nicht die Luft brennen, bei uns werden in der nächsten Woche eventuell an ein oder zwei Tagen die Socken qualmen“, gab er zu verstehen und ließ in der Spielanalyse an seinen hochbezahlten Kickern kein gutes Haar: „Es war eine desolate Leistung und eine peinliche Niederlage. Heute hat bei fast allen das gefehlt, was bei den Wattenscheidern da war: Kampfkraft, Einsatzwillen, Laufvermögen und letztlich sogar das Spielerische“. Trotz dieser schon an einen Offenbarungseid grenzenden Kritik und der zweiten Auswärtspleite in Folge wollten Ribbeck und auch Uli Hoeneß von einer Krise nichts wissen. „Wir haben jetzt einmal ein sehr schlechtes Spiel gemacht, da muß man nicht gleich verrückt spielen“, wiegelte der Bayern-Manager ab.

Weniger rosig blickt Erich Ribbeck in die Zukunft: „Selbst den größten Optimisten dürfte klar sein, daß wir heute die Favoritenrolle abgegeben haben.“ Lothar Matthäus hingegen sieht die Misere eher von der pragmatischen Seite: „Diese Mannschaft muß lernen, mit Niederlagen umzugehen.“

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