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„Kein Völkermord“

■ Belgrad weist Vorwürfe zurück

Den Haag (AFP) – Rest-Jugoslawien hat eine Klage Bosnien- Herzegowinas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag entschieden zurückgewiesen. Der amtierende Geschäftsführer Rest- Jugoslawiens, Ljubinko Zikovic, sagte vor den Richtern, der Krieg in Bosnien sei nach Auffassung Jugoslawiens ein „Bürgerkrieg“ und keine Aggression eines Staates gegen einen anderen. Demnach könne hier nicht von Völkermord gesprochen werden.

Am vergangenen Donnerstag war die erste öffentliche Anhörung des Internationalen Gerichtshofs zur Klage Bosniens-Herzegowinas gegen Rest-Jugoslawien beendet worden. In dem von der bosnischen Seite eingereichten langen Memorandum heißt es, was sich derzeit in Bosnien-Herzegowina abspiele, sei ein „Völkermord“, wie ihn Europa seit der „Endlösung“ der Nationalsozialisten in Deutschland nicht mehr erlebt habe. Der Führung in Bosnien geht es mit ihrer am 20. März eingereichten Klage und den geforderten Sofortmaßnahmen darum, die serbische Seite durch ein Gerichtsurteil zur Einstellung ihres „Genozids“ zu veranlassen und grünes Licht für die Lieferung von Waffen sowie militärische und finanzielle Unterstützung aus dem Ausland zu bekommen. Mit einem Urteil wird möglicherweise schon in der kommenden Woche gerechnet.

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