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Leistungsniveau und Aufschwung gebremst

■ Wirtschaftsentwicklung 1992/93

Berlin. Die wirtschaftliche Situation in Berlin wird nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nicht mehr allein durch den Strukturwandel im Westteil und die Umstellung auf die Marktwirtschaft im Ostteil geprägt. Zunehmend mache sich auch die nachlassende Konjunktur bemerkbar, heißt es im jüngsten DIW-Wochenbericht über die „Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung in Berlin 1992/93“. Folge sei, daß der Abbau der Industrie beschleunigt und das Wachstum im Dienstleistungssektor gehemmt werde.

Laut DIW wird die Wirtschaft in den westlichen Bezirken das in den letzten Jahren erreichte hohe Leistungsniveau nicht mehr halten können. Das reale Bruttoinlandsprodukt werde um knapp ein, die Beschäftigung um fast zwei Prozent unter dem Vorjahresstand liegen. „Im Ostteil der Stadt wird der begonnene Aufschwung gebremst“, heißt es weiter. Die Wirtschaftsleistung wird dort um fünf bis sieben Prozent höher als 1992 sein.

Angesichts des einheitlichen Arbeitsmarktes im Berliner Raum und des starken Anstiegs der Arbeitslosigkeit in Westberlin bezeichnet es das DIW als „unverständlich“, daß keine zusätzlichen Mittel für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Obwohl in den westlichen Bezirken die Arbeitslosenquote inzwischen um 60 Prozent höher als in Westdeutschland ist, werde Westberlin bei den Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit wie die alten Bundesländer behandelt.

„Nach wie vor wichtigste Aufgabe“ für die Landesregierung ist laut DIW, „den Mangel an baureifen Grundstücken zu beseitigen“. „Extrem gering“ sei das Angebot an Flächen für das produzierende Gewerbe, Büroflächen würden den vorliegenden Planungen zufolge indes bald „im Überfluß“ vorhanden sein. Kritisiert wird die Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg bei der „raumplanerischen Verzahnung von Stadt und Umwelt“. Rasche Lösungen seien erforderlich, „damit die Attraktivität des Wirtschaftsraumes weitgehend erhalten bleibt“. ADN

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