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Plutoniumfabrik explodiert

■ Schwerster Atomunfall seit Tschernobyl

Moskau/Berlin (AFP/AP/taz) – Am Dienstag ist in der militärischen Plutoniumfabrik bei Tomsk in Westsibirien ein Lagertank explodiert. Die Umweltkommission der Regionalverwaltung stellte kurz nach dem Unfall eine zwanzigfach erhöhte Radioaktivität in der Umgebung fest. Nach ersten Erkenntnissen soll sich ein Gemisch aus Uran, anderen Spaltprodukten und Plutonium unter der Einwirkung von Salpetersäure überhitzt haben. Das Lagergebäude wurde vollständig zerstört. Die Anlage gehörte zum geheimen Militärkomplex Tomsk-7, in dem seit den fünfziger Jahren insgesamt fünf Reaktoren Plutonium für die sowjetischen Atomwaffen erbrütet haben. Zwei dieser Reaktoren sollen auch heute noch in Betrieb sein, unklar ist, ob sie immer noch Plutonium für Atomwaffen produzieren.

Russische Behörden haben gegenüber der Wiener Atomenergiebehörde bestritten, daß Radioaktivität ausgetreten sei. Augenzeugen berichten dagegen, daß der Schnee um die Unglücksanlage herum mit radioaktivem Staub bedeckt sei. Nach Überzeugung eines russischen Experten ist mit der Wucht der Explosion auch hochgiftiges Plutonium freigesetzt worden. Der Wind trieb gestern die radioaktive Staubwolke über die Taiga nach Nordosten ab. nh Seite 6

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