Erfolgreiche Ermittlungen

■ GUS-Entführer: Polizei nahm Israeli aus der GUS fest

Berlin. Im Fall der Entführung von vier russischen Staatsbürgern wurde jetzt auch gegen einen 59jährigen aus der GUS stammenden israelischen Staatsangehörigen Haftbefehl erlassen, wie die Polizei gestern mitteilte. Der Mann hatte in der Nacht zum 6.April, drei Tage nach der Geiselnahme, einen Herzanfall erlitten und war in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Er befindet sich zur Zeit in Untersuchungshaft.

Die Mordkommission stellte in der Wohnung des Israelis in Friedenau rund 210.000 Mark sicher. Außerdem wurde der PKW des Mannes beschlagnahmt. Nach Polizeiangaben liegen Anhaltspunkte dafür vor, daß der Wagen von den Entführern benutzt worden war.

Die Fahndung nach dem am 7.April bei einem Lokaltermin entflohenen russischen Geiselnehmer führte hingegen bisher nicht zum Erfolg. Inzwischen steht laut Polizeiangaben jedoch fest, daß der Flüchtige bei der Festnahme falsche Personalien angegeben hat.

Sidorenko gehört zu der Gruppe von sechs Russen, die vier in Berlin lebende Landsleute – drei Frauen und einen Mann – mit Waffengewalt entführt hatte. Einer Spezialeinheit der Polizei war es im Hotel „Unter den Linden“ gelungen, zwei der Geiseln, darunter den Sohn russischer Spielhallen- Betreiber, zu befreien. Die zwei anderen waren bereits freigelassen worden. Die Täter hatten von den Eltern des gekidnappten Mannes zunächst zwei Millionen Mark Lösegeld verlangt, später reduzierten sie auf eine Million Mark. ADN