: Maritime Industrie konzertiert
■ Vulkan-Manager federführend bei Technologie-Politik
20 Vertreter verschiedener europäischer Interessenverbände und größerer Unternehmen der „maritimen Industrie“ haben sich gestern in Bremen getroffen, um ihre Forderungen an eine europäische Industriepolitik in diesem Bereich zu formulieren.
„Chairman“ der Konferenz, die sich als eine Arbeitsgruppe im Hinblick auf eine „European Maritim Agency“ (EMA) versteht, für den Bremer Vulkan-Verbund der Geschäftsführer der Bremer Systemtechnik Nord (STN), Hans E.W. Hoffmann. „Wir brauchen eine Zentrale, die Europa koordiniert“, formulierte Hoffmann die Zielsetzung des Zusammenschlusses aller wichtigen Unternehmen, die mit maritimer Industrie zu tun haben.
Um gegen die US-amerikanische und die japanische Industriepolitik mithalten zu können, dürften auch große Unternehmen wie der Vulkan, der französische Technologie-Konzern Chantier atlantique oder der italienische Bazan-Konzern nicht nebeneinander oder gegeneinander arbeiten.
Wie die europäische Raumfahrt-Agentur ESA soll eine EMA auch für eine entsprechende europäische Förderung der entsprechenden Technologie-Entwicklungen stehen. Bisher haben die maritimen Technologien nur einen Anteil von 3 Prozent am Technologie-Förderprogramm der EG. Hoffmann will 10 Prozent erreichen.
Der Bremer Wirtschaftssenator Claus Jäger unterstützte die Konferenz durch seine Anwesenheit und freute sich, daß der FDP- Politiker Bangemann in seinem neuen Amt in Brüssel mehr Verständnis für die maritime Industrie aufbringe als früher als Bonner Wirtschaftsminister. Jäger verwies gleichzeitig darauf, daß bei aller Forschungsförderung die Produkte schließlich doch im Preiswettbewerb mit den ostasiatischen Konzernen bestehen müßten. Der Airbus — als europäische Alternative zu Boeing — wie die Trägerrakete Ariane sind die Vorbilder für die konzertierte Technologiepolitik.
Im maritimen Bereich stellt sich Hoffmann Projekte wie die Gewinnung von Energie aus Meereswellen, Gewinnung von Trinkwasser aus den Meeren, ein hochtechnologisches Viefzweck-Fangschiff oder ein „schnelles Schiff“, das dem Transport über Land Konkurrenz bieten kann, vor. Im Sommer soll das Paket, mit dem das Maritime Industrie-Forum dann in Brüssel antreten will, fertig sein.
K.W.
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