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Thälmann nach Bayern?

■ Bayer will Büste Asyl gewähren / Bezirk entscheidet nächste Woche

Berlin. Im Streit um das monströse Ernst-Thälmann-Denkmal im Bezirk Prenzlauer Berg bahnt sich ein Ende an. Nachdem die vom Senat eingesetzte Kommission zum Umgang mit politischen Denkmälern im Ostteil der Stadt im Februar den Abriß empfohlen hatte, will der Bezirk in der kommenden Woche endgültig über die Zukunft der 13 Meter hohen Bronze-Büste am Ernst-Thälmann- Park entscheiden.

Bezirksbürgermeister Manfred Dennert (SPD) hatte sich für die Entfernung ausgesprochen, doch Kulturstadträtin Barbara Teuber (SPD) rechnet mit einem knappen Abstimmungsergebnis. Die Zahl von Abriß-Befürwortern und -Gegnern halte sich in etwa die Waage. Der Landes- und Bezirksvorstand der PDS haben indes für Freitag eine Protestveranstaltung angekündigt und die Berliner aufgerufen, anläßlich des 107. Geburtstages des 1944 von den Nazis im Konzentrationslager Buchenwald ermordeten KPD-Führers Blumen am Monument im Thälmann-Park niederzulegen. Damit solle zum Ausdruck gebracht werden, daß man sich der Demontage der „antifaschistischen Symbolfigur“ entschieden widersetzen werde, heißt es in dem Aufruf.

Barbara Teuber, die auch der Senatskommission angehörte, sieht darin den Knackpunkt des Streits. Für sie soll nicht Thälmann, sondern das „unästhetische, plakative Denkmal“ weg, das vor allem den Machtanspruch der DDR- Oberen dokumentiere. Statt des Denkmals sei ein Stein oder Relief vorstellbar, mit dem Thälmann eine Referenz erwiesen werde.

Interesse an Thälmann hat inzwischen ein Bayer bekundet – für den Hausgebrauch. Steinmetz Joseph Kurz will dem KPD-Führer „Asyl gewähren“ und ihn in einem „Raritätenkabinett“ aufstellen. ADN/taz

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