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Kühle Schränke, heißes Klima

■ betr.: "Wie FCKW-frei ist die Bundesrepublik?", taz vom 2.4.93

betr.: „Wie FCKW-frei ist die Bundesrepublik?“, taz vom 2.4.93

Unser himmlischer Schutzschild hat (Ozon-)Löcher, das größte Loch ist über der Antarktis – eine Folge umweltzerstörender Produktions- und Konsumverhältnisse in den Metropolen. [...] Die zentrale Frage aus umweltschonender Perspektive ist: Sollen VerbraucherInnen ihre alten funktionsfähigen Kühlgeräte entsorgen und sich ein energiesparendes neues Gerät zulegen?

Allein aus der Überlegung heraus, in den privaten Haushalten Energie zu sparen, kann dies bejaht werden. Berücksichtigt man aber die gesamte Produktlinienanalyse, das heißt auch Energieverbrauch, Schadstoffemissionen und Ressourcenverbrauch bei der Produktion sowie die Verwertung und Entsorgung, kann man nur zu einem anderen Ergebnis kommen. Alte Geräte sollten möglichst lange gebraucht werden. Etwa 24 Millionen Kühlgeräte befinden sich in bundesdeutschen Haushalten, die nicht nur fachgerecht entsorgt werden müßten; es müßten auch 24 Millionen neue Kühlgeräte hergestellt werden. Der Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung bei der Herstellung von Kühlgeräten sind enorm hoch. [...] Die Verwertung und Entsorgung dieser Geräte ist ebenfalls umweltbelastend.

Andere Maßstäbe gelten bei Autoklimaanlagen, die gänzlich vermieden werden können. In unseren Breitengraden ist dies pure Umweltzerstörung und kann nicht mit einer gewissen Notwendigkeit wie bei Kühlschränken gerechtfertigt werden. Viel wichtiger ist jedoch die Bedeutung von FCKW und Energieverbrauch von Kälteanlagen im industriellen und gewerblichen Bereich. Hier sind die Hauptverantwortlichen zu suchen und nicht unter den VerbraucherInnen. Claudia Schulze-Aden,

Dortmund

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