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Ungeklärte Olympiakosten

■ Zweifel an offiziellen Berechnungen werden immer massiver

Berlin. 56 Prozent der Bundesbürger sprechen sich nach einer Spiegel-Umfrage dagegen aus, daß öffentliche Gelder für die Olympischen Spiele in Berlin ausgegeben werden. Lediglich 38 Prozent sind dafür. Nach den offiziellen Berechnungen der Olympia GmbH ist ein Griff in die öffentlichen Kassen nicht nötig, da mit den Spielen gar ein Gewinn erwirtschaftet werde. Doch mittlerweile mehren sich die Zweifel an dem Finanzgutachten. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Bundestages, Rudi Walther, erklärte am Wochenende gegenüber Berliner Zeitungen, daß die Zahlen einer kritischen Überprüfung nur bedingt standhielten. Vor allem bei den kalkulierten Einnahmen aus dem Verkauf von Fernsehrechten und Olympiamünzen müsse das Gutachten deutlich nach unten korrigiert werden. Statt mit 1,4 Milliarden Mark rechnet Walther nur mit 1,1 Miliarden Mark aus den Münzverkäufen. Demgegenüber müßten auf der Kostenseite 400 Millionen Mark für die Olympiahalle verbucht werden, die in dem Gutachten noch privaten Investoren zugeschrieben wurden. Insgesamt kommt Walther dabei auf einen Fehlbetrag von 1,2 Milliarden Mark. dr

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