: Nur einmal schlecht
■ Die Riesen aus Leverkusen werden zum elftenmal Basketball-Meister
Berlin (taz/dpa) – Ein wenig zittern mußten sie dann doch, aber Trainer Dirk Bauermann hatte vorher schon gewußt, daß „man so schlecht nicht zweimal hintereinander spielen kann“. Er sollte recht behalten. Nach der freitäglichen 63:68-Heimniederlage gewann Bayer Leverkusen das vierte Spiel der Best-of-Five-Serie um die deutsche Meisterschaft beim TTL Bamberg mit 98:76 (44:33).
Vor allem Spielmacher Clinton Wheeler, am Freitag noch mit einer indiskutablen Trefferquote von um die 30 Prozent, nahm sich die Worte seines Coachs zu Herzen. Am Sonntag warf er 27 Punkte und dirigierte seine Mitspieler gewohnt souverän. Vor allem Center Welp (23) und Flügelspieler Koch (22) profitierten von seinen Anspielen. Da konnte auch der am Freitag überragende Kai Nürnberger, Spielmacher der Bamberger und der Nationalmannschaft, nicht gegenhalten.
Dabei verzichtete Leverkusen diesmal auf den gefürchteten Blitzstart und ging erstmal mit 10:12 in Rückstand. Doch mit Hilfe ihrer Fastbreaks nach gewonnenen Rebounds wurde daraus innerhalb von zwölf Minuten eine 44:28-Führung. Fortan kontrollierten die Rheinländer das Spiel und ließen die Bamberger nie wieder näher herankommen. Die Franken offenbarten auch bei Größenvorteil eklatante Rebound-Schwächen.
Die strapaziöse Saison mit vielen Europaliga-Spielen hatte Leverkusen immerhin so mitgenommen, daß das Finale halbwegs spannend ablief. Und auch Trainer Bauermann war nicht gänzlich überzeugt vom Unschlagbarkeits- Mythos seiner Mannen: „Auch wenn viele angesichts unserer Dominanz von tödlicher Langeweile in der Bundesliga reden, man muß sich jeden Erfolg aufs neue erarbeiten und verdienen.“ Und Erfolge hatte Leverkusen. Der Meistertitel war der elfte insgesamt, der vierte in Folge und sicherte das siebte Double – Meisterschaft und Pokalsieg in einer Saison.
An eine Änderung in absehbarer Zeit glaubt auch Bambergs Coach Terry Schofield nicht: „Wir haben zwar auch unsere Chance. Aber an Leverkusen mit seinem großen Spieler- und Finanzpotential reicht vorerst keine deutsche Mannschaft heran.“
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