: Kirch läßt den Ball rollen
■ Fußball-Europapokalspiel: Rechte von Springer an FAB weitergereicht
Berlin. Medienzar Leo Kirch, wegen seines wachsenden kommerziellen TV-Monopols unter Beschuß, hat ungewöhnliche Handlanger in Berlin. Sie kommen vom links-alternativen Sender Fernsehen aus Berlin (FAB). Das Kabelprogramm strahlte gestern abend das UEFA-Cup-Spiel AJ Auxerre gegen Borussia Dortmund live aus – in Berlin exklusiv und quasi im Auftrag Leo Kirchs. Denn dessen Deutsches Sportfernsehen (DSF) aus München, das die Rechte an dem Cup-Spiel hat, wird in Berlin aus konzentrationsrechtlichen Gründen nicht ins Kabel eingespeist. Die Kirch-Gruppe hat nach Ansicht der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) bei zu vielen Sendern beherrschenden Einfluß (Sat.1, Kabelkanal, DSF, Pro 7). (taz berichtete)
FAB-Vorstand Paul Stutenbäumer findet nichts Anrüchiges an der Zusammenarbeit. Er denke an die schlechte Finanzlage des Senders, der kürzlich bei der Vergabe der Lizenz für ein Regionalfernsehen durch den Medienrat gegen die Gruppe Schamoni/Time Warner unterlag. In der Pause des Cup- Spiels lasse sich Werbung gut verkaufen, außerdem werde der Sender durch die Exklusiv-Ausstrahlung des Spiels in Berlin einem breiteren Publikum bekannt. Die Bild-Zeitung (ebenfalls Kirch/ Springer) hatte die Rechte vom DSF erworden und für den symbolischen Preis von einer Mark an FAB weitergegeben.
Stutenbäumer kündigte eine weitere Zusammenarbeit mit dem DSF an. Neben den kommerziellen Interessen gebe es ein weiteres Motiv: „Wir sind auf die Medienanstalt nicht gut zu sprechen, weil wir die Regional-TV-Lizenz nicht bekommen haben.“ kotte
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