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IOC-Kommission stärkt NOlympioniken den Rücken

■ Vorsitzender der IOC-Delegation bekräftigt Verständnis für Argumente der Olympia-Gegner / Senat lockt mit kostenlosen Verkehrsmitteln während der Spiele

Berlin. Zum zweiten Mal während des Besuchs der IOC-Prüfungskommission hat der Vorsitzende Gunnar Ericsson seine Sympathie für die Olympiagegner geäußert. Das schwedische IOC-Mitglied hatte sich schon am Samstag über ein von ihm geführtes Gespräch mit Vertretern der Berliner Anti-Olympia-Koordination wohlwollend geäußert. Gestern wiederholte er in einem Interview mit dem Rundfunksender RIAS sein Verständis für die Anti-Olympia-Bewegung. O-Ton: „Die haben ihre Argumente sehr sympathisch gesagt, und man muß verstehen, daß nicht alle denken wie andere. Man muß verstehen, daß die auch so denken: Warum olympisches Geld, wenn man eine Zukunft für Einrichtungen für Kinder und für Arbeitslosigkeitsbekämpfung ..., das muß man verstehen.“ Schon am Montag hatte Ericsson bei der Besichtigung des Olympiastadions offene Worte über die Nazi-Spiele 1936 gesprochen. Er habe gehört, daß die Spiele „organisatorisch“ gut gewesen seien. Aber was er davon politisch halte, könne man sich „ja denken“.

Unterdessen lockte gestern die Verkehrsverwaltung mit kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln für den Zeitraum der Olympiade im Jahr 2000. Der Staatssekretär Ingo Schmitt erklärte, die Gäste sollten ihre Autos auf Park-and- Ride-Plätzen am Rande der Stadt abstellen. Um die Einnahmeverluste durch den Gratis-Transport auszugleichen, sollen laut Schmitt Sponsoren für das Projekt gesucht werden.

Als „planmäßig und erfolgreich“ schätzte gestern der Senat den bisherigen Verlauf des Besuches der IOC-Prüfungskommission ein. Die Landesregierung halte es für gut, daß sich die IOC- Mitglieder von allen Sportanlagen und auch von der Stadt selbst eigene Eindrücke verschaffen konnten, sagte Senatssprecher Michael Butz. Insoweit sei eine „vorläufige positive Zwischenbilanz zu ziehen“. Besonders bemerkenswert wertete der Senat den gestrigen Empfang der IOC-Mitglieder beim Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und am Montag abend beim Bundesinnenminister Rudolf Seiters (CDU). Weizsäcker betonte, Olympia gehöre nicht auf eine „Insel der Glückseligen, sondern dorthin, wo Menschen sich bewähren und friedlich zusammenleben können und wollen“. Zuvor hatte Seiters die „vorbehaltlose und nachdrückliche“ Unterstützung der Bundesregierung für die Bewerbung Berlins bekräftigt. Severin Weiland

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