piwik no script img

Neue Kämpfe in Bosnien

■ Lage in Srebrenica weiterhin unklar

Sarajevo (AP/taz) – Die Präsidenten Bosnien-Herzegowinas und Kroatiens, Alija Izetbegović und Franjo Tudjman, wollen am Samstag einen neuen Anlauf zur Beendigung des Krieges zwischen KroatInnen und MuslimInnen in Mittelbosnien machen. Tudjman veröffentlichte am Donnerstag eine Einladung zu einem Gipfeltreffen in Zagreb, an dem EG-Vermittler David Owen, der bosnische Präsident und der selbsternannte „Präsident“ der bosnischen KroatInnen, Mate Boban, teilnehmen sollen.

Wenige Stunden zuvor hatte der UNO-Sicherheitsrat die Kämpfe zwischen den bis dato gegen die bosnischen SerbInnen Verbündeten nachhaltig verurteilt. Das Gremium zeigte sich „entsetzt über Berichte von Greueltaten und die Tötung der Zivilbevölkerung“ im Zusammenhang mit der „abscheulichen Politik“ der ethnischen Säuberung in der ehemaligen jugoslawischen Republik. Tudjman schrieb nach kroatischen Angaben, der Konflikt könne „weitreichende politische Konsequenzen“ haben. Er forderte das Ende der Kämpfe und warnte in diesem Zusammenhang vor „serbischen Provokationen und Desinformationen“.

Die Militärführung der bosnischen Serben wies unterdessen Angaben der Vereinten Nationen zurück, wonach Srebrenica entsprechend dem Waffenstillstandsabkommen bereits entmilitarisiert sei. Stabsschef Manojlo Milovanović erklärte nach einer Meldung der Belgrader Nachrichtenagentur Tanjug, die MuslimInnen hätten nur eine „lächerlich kleine Menge“ von Waffen zur Zerstörung übergeben, die meisten davon seien „veraltet und unbrauchbar“. Das serbische Militär schätze die Zahl der modernen Waffen der Verteidiger von Srebrenica auf siebzehntausend. Davon seien lediglich dreißig abgeliefert worden. Soldaten der moslemischen Regierungstruppen seien mit den übrigen Waffen in die umliegenden Wälder und Berge geflohen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen