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Geschmierte Rohre für Nordseeöl

■ Mannesmann gibt Bestechung norwegischer Behörden zu

Oslo (taz) – Der Mannesmann- Konzern hatte in den letzten Jahren das Geschäft mit der Ölförderung in der norwegischen Nordsee voll im Griff: mit Hilfe von mindestens zwei Millionen Kronen (500.000 DM), die für etwa 40 Geschäftsabschlüsse an acht verschiedene Öl- und Ölförderfirmen gezahlt worden sein sollen. Nach Informationen des norwegischen Rundfunks haben neun leitende Angestellte des Konzerns diese Schmiergeldpraktiken gegenüber deutschen und norwegischen Ermittlungsbehörden zugegeben. Mannesmann habe, so der Verdacht, durch „Beeinflussung“ der amtlichen norwegischen Standardisierungsvorschriften einen umfassenden Konkurrenzvorsprung vor anderen Anbietern erkauft. Die plötzliche Auskunftsfreudigkeit der Manager hat ihren Grund in schweren Verlusten im Norwegengeschäft. Die staatliche Ölgesellschaft Statoil – die Bestechung ihrer Mitarbeiter hatte die Ermittlungen im Sommer letzten Jahres ins Rollen gebracht –, hatte die Daumenschrauben angesetzt: entweder alle Karten auf den Tisch, oder der Konzern werde zukünftig von allen Ausschreibungen ausgeschlossen. Die Drohung wurde in die Tat umgesetzt, Mannesmann von den letzten beiden Angebotsrunden ausgeschlossen, die einen Geschäftsumfang von zusammen 2,5 Milliarden Kronen (650 Millionen DM) gehabt haben sollen. Reinhard Wolff

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