Rheinhausen beerdigt

■ Gutachter stimmen Krupp-Plänen zu

Dortmund (taz) – Der Kampf um die Stillegung des Krupp-Stahlwerkes in Rheinhausen ist nach Überprüfung der Vorstandszahlen durch die unabhängige Beratungsfirma Roland Berger endgültig entschieden. In ihrem gestern vorgelegten Abschlußbericht kommen die Gutachter zu dem Schluß, daß die Entscheidung zugunsten des Standortes Dortmund „vor allem unter kurz- und mittelfristigen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen geboten ist“. Die vom Rheinhausener Betriebsrat gewünschte Überprüfung des Zahlengerüstes bestätigt damit die Grundsatzentscheidung des Krupp-Hoesch- Vorstandes. Die Manager hatten sich trotz der Vorteile des Krupp- Stahlwerkes in Rheinhausen bei den laufenden Kosten für die Konzentration der Rohstahlbasis in Dortmund entschieden, weil nach ihren Berechnungen die Einmalaufwendungen in Rheinhausen um etwa 280 Millionen Mark höher als in Dortmund lagen. Überlegungen, die Rohstahlproduktion des Krupp-Hoesch-Konzerns an allen drei Standorten (Dortmund, Duisburg-Huckingen, Rheinhausen) aufrechtzuerhalten, sind nach Auffassung der Gutachter „aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht realistisch“. Ein entsprechendes Konzept hatte der Rheinhauser Betriebsrat Anfang der Woche vorgelegt. Bei ihrer Bewertung des Vorstandskonzeptes unterstellen die Gutachter, daß die angekündigte Kooperation zwischen der Ruhrkohle-Kokerei in Dortmund und der Hoesch-Krupp AG nicht am Widerspruch der Konkurrenz scheitern wird. Nach dem Berger- Gutachten ist der Stillegungsbeschluß durch den Krupp-Aufsichtsrat in der nächsten Woche so gut wie sicher. J.S.