: Kinotips
KINOTIPS
Erstaufführungen:
Rostige Bilder, Manfred Wilhelms. Die bevorzugten Objekte des Landschafts- und Architekturmalers Fritz Kreidt sind die Überreste tiefgreifender zivilisatorischer Eingriffe, Bilder ökologischer Katastrophen an den zerbröckelnden Rändern von Stadtlandschaften. Regisseur Wilhelms hat Kreidt bei seinen Malerreisen kurz nach dem Mauerfall in die ehemalige DDR begleitet, wo der Maler marode Fabriken, verrottende Industrieanlagen, eben unrentable Ruinen einstmals funktionssicherer Produktionen vorfand. Rostige Bilder heißt
1die Dokumentation dieser Reisen - Rost in seiner eindrücklichen Farbqualität aller Braun-Schattierungen, und Rost in seiner Symbolqualität für alles, was dauerhaft war und nun dem Fraß der Zeit ausgesetzt ist. (Metropolis, 1.5., 17 Uhr, weitere Termine siehe Programmteil)
Es starten außerdem:Stay tuned, Und täglich grüßt das Murmeltier, Bloody Marie, Peters Friends. Rezensionen, siehe überregionaler Kulturteil.
Die Geschichte der Qui Ju, Zhang Yimou. Yimous bildgewaltiger Film über den Kampf einer jungen Frau um Ehre und Respekt. (Abaton, Zeise-Kinos.)
1Wiederaufführungen:
Warnix machtnix präsentiert: Bundesjugendspiele. Alle Filmfans wissen es längst: Im Kino ist Sport am schönsten, erst sitzend und durch konzentriertes Zusehen erschließt sich wahrhaftig der Spaß an der Bewegung. Aus diesem Grund zeigen die Kurzfilmfreunde aus dem Lichtmeß-Kino dreizehn Werke zur Körperertüchtigung, sozusagen als Frühjahrskur für ihre Gäste. Bei der Auswahl der Sportarten war man dabei nicht kleinlich, Seifenkistenrennen, Golfen und natürlich das Universalgerät Tennisschläger finden sich thematisch gebunden wieder. Und wir lernen, daß es auch beim Wildern vor allem um's Laufen geht. Mit im Programm Rocky von Sport-Trinker Aki Kaurismäki, der mit seinem Film Pseudo-Aktivist Sylvester Stallone zumindest symbolisch die Luft rausläßt. (29., 30.4, 21 Uhr, Gaußstr.25)
Heathers, Michael Lehmann. Aus einem unerfindlichen Grund gelangte Lehmanns bitterböse High- School-Groteske nur auf Video in unsere Lande. Zugegeben, die Botschaft des Films ist ungewohnt, lernt man doch, daß auch Mädchen morden können - nicht der einsame geprügelte männliche Outlaw schlägt mit Waffengewalt zurück, sondern die scheue Veronica (Winona Ryder), eine von dem inneren Kreis der Westerburg High School, den drei Heathers, geächtete Schülerin. Ein makaberer Genuß, übrigens mit großen Showdown. Schlechthin die Antwort auf Konventionalkino a la Hollywood- Schinken Pretty in Pink. (Metropolis, 29.4., 21.15 Uhr)cat
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