Pressezensur von links

■ Anonyme Gruppe geht gegen Läden vor, die rechte Zeitungen verkaufen

Berlin. Zu Blockadeaktionen gegen vier Zeitungsläden hat sich in einem anonymen Schreiben an die taz eine Gruppe mit dem Namen „radikale antiimperialistinnen“ bekannt. Am Wochenanfang, so die Autorinnen oder Autoren, hätten sie die Läden „zeitweilig für den Publikumsverkehr gesperrt“, weil dort „rassistische und faschistische Zeitungen“ verkauft worden seien. Die Aktion richte sich gegen „aktive Dulder von Chauvinismus und Nazismus“.

Wie Recherchen der taz ergaben, fand die Inhaberin eines Zeitungsladens in Moabit morgens ein Plakat und das Rollgitter ihres Geschäfts mit einem Vorhängeschloß abgesperrt. Erst ein Handwerker mit einer „Flex“ habe den Laden geöffnet. Die herbeigerufene Polizei ermittle nun wegen Nötigung. Der Polizeipressestelle war allerdings nur eine Aktion gegen einen Laden im Wedding bekannt. Dort hatten Unbekannte die Schlösser verklebt. Gegenüber der taz kündigte eine Ladeninhaberin an, sie werde die inkriminierten Zeitungen weiter verkaufen: „Ich laß' mich doch nicht erpressen.“ mon