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Zwei Fragen wg. Wahrheit

Mit Gedächtnislücken und fehlenden Unterlagen sollte der Stadtwerke-Untersuchungsausschuß in dem Glauben gelassen werden, die unschuldige Stadtwerke-Spende sei für die Bonner Parteikasse bestimmt gewesen. Doch Stück für Stück wurde in den letzten Tagen ans Tageslicht gezerrt, daß in der Bremer SPD über das Stadtwerke-Geld wie über eigenes verhandelt wurde.

Erstens: Welcher „private Sponsor“ war es, der es der Wahlkampfleitung ermöglichte, trotz leerer Kassen die „Lieber- Klaus“-Plakatkampagne zu beschließen?

Zweitens: Warum schickte der geschäftsführende SPD-Landesvorstand im Juni 1992 seinen Schatzmeister nach Bonn zur Schadensbegrenzung und verabredete, selbst dem Landesvorstand nichts davon zu sagen?

Wenn diese beiden Fragen nicht schlüssig beantwortet werden, bleibt der Verdacht übrig, daß SPD-Spitzenkandidat Wedemeier sich im Sommer 1992 seinen verzweifelten Schlußwahlkampf nach schlechten Umfrageergebnissen von den Stadtwerken bezahlen lassen wollte, wo er Aufsichtsratsvorsitzender war und einen zur Dankbarkeit verpflichteten Mann vorfand, den er zum Vorstandsvorsitzenden gemacht hatte. Klaus Wolschner

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