: Dilettantische Autonome
■ betr.: Bekennerbrief der ostelbischen Autonomen, taz vom 28.4.93
betr.: Bekennerbrief der ostelbischen Autonomen, taz vom 28.4.93
Der reichlich fehlgeschlagene Anschlag auf das zentrale ostdeutsche Grundbuchamt und der Bekennerbrief der „ostelbischen Autonomen“-Gruppe zeigen (wieder einmal) eines deutlich: 1. die autonomen Gruppen sind immer noch befangen in einem „Kalte-Kriegs- Denken“, von dem sie nicht lassen wollen; 2. sie scheinen in ihrer Nomenklatur ähnlich einseitig und undifferenziert verhaftet, wie dies von fanatisch-religiösen Gruppen bekannt ist; 3. die Aktionen der Autonomen sind meist schlecht vorbereitet, dilettantisch ausgeführt und oft ohnehin völlig ungeeignet (Grundbuchämter haben bekanntlich die wesentlichen Urkunden in drei Ausfertigungen: Handakte, Grundbuchakte, Grundbuch), das angestrebte Ziel zu erreichen; 4. auf die Teilbereiche, wo das Dogma der Autonomen mit den berechtigten moralischen, politischen oder gesellschaftlichen Rechtswahrnehmungen konform gehen sollte, kommt es nicht an, da diese Standpunkte von anderen Gruppen (z.B. Greenpeace, ai, BUND etc.) besser vertreten werden.
[...] Also: Autonom zu sein, bedarf es wenig – aber: die (politische) Realität und ihre Mach(t)barkeit zu erkennen, ist sehr schwierig! Nur – Dilettanten haben wir in der Politik schon genug! S. Tegeler, Berlin
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen