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Ehrenmalen droht Schicksal der SU

■ Sowjetische Denkmale sind vom Verfall bedroht / Ohne Finanzhilfe aus Bonn wird eine Sperrung unausweichlich

Berlin. Zu Gedenkveranstaltungen anläßlich des 48. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai haben Berliner Antifa-Gruppen für kommenden Sonnabend aufgerufen. Wie in den vergangenen Jahren wollen sie an den Sowjetischen Ehrenmalen in Treptow, im Tiergarten und in der Schönholzer Heide Blumen für die gefallenen Soldaten der Sowjetarmee niederlegen.

Ob diese Tradition auch in Zukunft Bestand haben kann, ist angesichts des „desolaten Zustandes“ aller drei Anlagen noch nicht sicher. Der Berliner Chef der Gartendenkmalpflege, Klaus von Krosigk, beziffert den Sanierungsaufwand bis 1998 auf rund sieben Millionen Mark. Sollte der Bund diese Mittel nicht bereitstellen, drohe zumindest Teilbereichen der Ehrenmale die Sperrung.

Die Sanierung der Denkmale, zu deren Erhalt sich die Bundesregierung laut deutsch-sowjetischem Nachbarschaftsvertrag verpflichtet hat, soll in einem Drei-Stufen- Programm erfolgen. In der inzwischen abgeschlossenen ersten Phase wurden bereits für zwei Millionen Mark die dringendsten Arbeiten in Angriff genommen.

Am Treptower Ehrenmal soll die Standfestigkeit des 30 Meter hohen Monuments des Sowjetsoldaten durch Verkleidung mit Natursteinplatten gesichert werden. Weiter sind die Erneuerung der Gehwegplatten und die Modernisierung der Beleuchtung notwendig. In der dritten Phase beginnt die eigentliche Denkmalpflege mit Vergoldungs- und gärtnerischen Arbeiten.

Die Gesamtsanierung aller drei Ehrenmale wird sich nach Einschätzung Krosigks bis ins nächste Jahrhundert hinziehen. Insgesamt seien dazu 15 bis 16 Millionen Mark erforderlich, von denen etwa 80 Prozent vom Bund kommen müßten. Das Land Berlin wolle für die laufende Unterhaltung der eingetragenen Baudenkmale sorgen. ADN

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