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Trauerzug für Ercan

■ Freunde des Erschossenen fürchten Eskalation der Auseinandersetzung

Kreuzberg. Heute findet für Ercan Sakar, Vorstandsmitglied des „Volkshauses Berlin“, ein Trauerzug statt. Wie berichtet, wurde der 25jährige türkische Staatsgehörige am Abend des 1. Mai nach einer Schlägerei vor dem Volkshaus in Neukölln erschossen. 18 Personen wurden festgenommen. Täter waren nach Angaben linker türkischer Organisationen aus Hamburg, Bremen und Lübeck angereiste ehemalige Mitglieder der sowohl in der Türkei als auch seit 1983 in Deutschland verbotenen Organisation Devrimci Sol (Dev Sol). Die tödlichen Schüsse, befürchten jetzt Ercan Sakars Freunde, könnten die Auseinandersetzungen eskalieren lassen, die schon in Duisburg, Wuppertal, Hamburg, Basel und Paris seit Mitte April gewaltsam ausgetragen werden. Nach Angaben von Dieter Piete, dem Leiter des polizeilichen Staatsschutzes, sind die gleichen Personen, die seit dem 1.Mai in Untersuchungshaft sitzen, vermutlich auch an den Schießereien am 16. und 17. April am Hermann- und Hohenstauffenplatz beteiligt gewesen. Der Trauerzug für Ercan Sacar beginnt um 16.30 Uhr am Kottbusser Damm und endet mit einer Kundgebung unter dem Motto „Das Morden muß ein Ende haben“ am Mariannenplatz. aku

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