piwik no script img

Demokratie der Hyänen

■ betr.: "Volkes Instinkt", Kommentar von Klaus-Helge Donath, taz vom 27.4.93

betr.: „Volkes Instinkt“, Kommentar von Klaus-Helge Donath, taz vom 27.4.93

Wer wie Klaus-Helge Bolschewisten als hinterhältige Hyänen bezeichnet, Jelzin als Garanten der Demokratie und Privatbesitz an Grund und Boden als erforderlichen Schlüssel zum Glück betrachtet, der hat wohl zuviel Wurst und Wodka konsumiert und ist wohl nicht mehr fähig, außerhalb der Mauern seines Moskauer Hotels zu denken.

Sicher, die Bolschewisten haben viele Fehler gemacht, aber es ist doch erschreckend naiv, alle kommunistischen Volksdeputierten als Bolschewisten oder hinterlistige Undemokraten zu bezeichnen, nur weil sie nicht Zar Boris anhimmeln. Ich wünsche mir für Rußland nicht die alten totalitären und nicht besonders fortschrittlichen Zustände zurück, verstehe aber überhaupt nicht, wie man die zuvor fast nicht vorhandene, nun stark steigende Verelendung vieler Menschen, den immer mehr wachsenden Unterschied zwischen Arm und Reich und das enorme Anwachsen von Kriminalität und Prostitution verteidigen kann.

Wer die Tolerierung der sich immer mehr organisierenden russischen Faschisten, die teilweise sogar die NSDAP verherrlichen, als demokratisch betrachtet, meint wohl mit Demokratie die Demokratie der Hyänen. Walter Wiesmüller, München

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen