: Aus dem Schneider
■ Arbeitsamt genehmigt Kurzarbeit für die 270 Mitarbeiter der Grone Schule
Schule
Das Überleben der Hamburger Grone Schule ist vorerst gesichert. Das Hamburger Arbeitsamt stimmte dem Antrag auf Kurzarbeit für die 270 MitarbeiterInnen bis zum Jahresende zu. Der Weiterbildungsträger verzichtete im Gegenzug auf die Entlassung von 70 Lehrkräften.
Verursacher für die Turbulenzen im Weiterbildungsbereich ist — wie berichtet — die Bundesanstalt für Arbeit. Durch die Kürzung und die neue Berechnungsgrundlage für das Fort- und Umschulungsbudget mußte das Hamburger Arbeitsamt im Februar die geförderten Weiterbildungsmaßnahmen von 13 000 auf 3000 reduzieren. Betroffen ist auch die Grone Schule, die ad-hoc zwei Drittel ihrer Maßnahmen einstellen mußte.
Das Arbeitsamt tat sich schwer, dem Antrag auf Kurzarbeit stattzugeben. Denn Kurzarbeitergeld darf nur gezahlt werden, wenn der Arbeitsmangel vorübergehend ist. Das Arbeitsamt hatte daher Angst, bei einem positiven Entscheid darauf festgenagelt zu werden, die Maßnahmen 1994 wieder in vollem Umfang fördern zu müssen. Der Etat für Weiterbildungsmaßnahmen wird von der Bundesanstalt nämlich erst im Dezember neu festgelegt.
Erst nach einem Gespräch mit dem Betriebsrat und dem Grone Management erklärte sich Arbeitsamtschef Olaf Kogelin bereit, die Kurzarbeit zu genehmigen und
1Kurzarbeitergeld an die Betroffenen zu zahlen. Betriebsrat Ulrich Hofmann: „Bis Jahresende sind wir erstmal aus dem Schneider. Jetzt geht es darum, in welchem Umfang Kurzarbeit notwenig ist.“ Die Gewerkschaft ÖTV hofft, über den Weg der Kurzarbeit auch die 270 anderen Weiterbildungsträger erhalten und die Arbeitsplätze von 2000 Lehrern retten zu können — dadurch, daß 1994 der Etat wieder aufgestockt wird. kva
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen