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Vom »Einhorn«, Gorilla und Regenwurm

Das muß das fantastische Einhorn sein, glaubten Naturforscher vor 300 Jahren, als sie in arktischen Gewässern den Narwal mit seinem bis zu zwei Meter langem Stoßzahn fanden. Die Rarität eines Narwals mit doppeltem Stoßzahn ist heute das Paradeexemplar des Hamburger Zoologischen Museums. Durch die akribische wissenschaftliche Aufarbeitung der Tierwelt räumen das Museum und sein zoologisches Institut mit Legenden wie der vom Einhorn auf — seit 150 Jahren. Jetzt wird Geburtstag gefeiert.

Über 300 000 Tiere haben die Wissenschaftler hier präpariert. Zum 150jährigen Jubiläum geben sie nun erstmals in einer Sonderausstellung Einblick in Arbeit der Zoologen früher und heute. In einer Festwoche vom 17. Mai an präsentiert das Museum bis Ende des Jahres vom kleinsten Regenwürmchen bis zum Gorilla Teile seiner wissenschaftlichen Sammlung, die normalerweise der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.

„Vor 150 Jahren gehörte noch die 'Wunderkammer' zum Image eines Kaufmanns in Hamburg“, erzählt Hauptkustos Heinrich Hoerschelmann. Seine Mitarbeiter haben eine dieser ersten zoologischen „Ausstellungen“ nachgebildet, in denen Vögel an der Decke hängen, ein Nashorn aus der Wand guckt und Regale überquellen von Gläsern mit kuriosen Meerestieren.

Über die Entstehung des Instituts, an den Vorfahren der seltsamen „Tierart Mensch“ und bis zu 50 Zentimeter langen Regenwürmern vorbei führt der Rundgang zu großen Tafeln, die erklären, wie wichtig umnfassende Sammlungen für den Artenschutz sind. Hoerschelmann: „Aus Gewebeproben von Tieren läßt sich die chemische Belastung einer Region über einen längeren Zeitraum verfolgen.“ dpa

Jubiläumsausstellung sowie Posterdarbietungen vom 18. bis 23. Mai, Führungen jeweils 10 bis 11 Uhr. Für Grundschulklassen, erstmals 26. Mai, 9 und 10 Uhr.

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